Stellvertretender Chefredakteur Sven Afhüppe in HANDELBLATT MORGEN BRIEFING 9. JULI 2012
FINANSKONTROL:
Mit der deutschen Finanzaufsicht hat Anshu Jain keine guten Erfahrungen gemacht. Als der neue Co-Chef der Deutschen Bank im Jahr 2008 Milliardenverluste im Investment-Banking zu verantworten hatte, musste der erfolgsverwöhnte Inder gleich zu mehreren Gesprächen mit den Bankaufsehern. Jetzt hat sich die Bafin erneut gemeldet: Die Deutsche Bank sieht sich wegen mutmaßlicher Zinsmanipulationen durch europäische Geldhäuser mit Klagen von Großanlegern konfrontiert. Die Affäre um die Feststellung des Referenzzinssatzes Libor zieht damit immer größere Kreise. Die neuen Verdächtigungen dürften Jain kaum gefallen. Die Deutsche Bank kommt auch knapp sechs Wochen nach dem Führungswechsel noch nicht aus den Schlagzeilen.
EURO:
Diese Horrorzahlen kommen für Wolfgang Schäuble wie gerufen: 3,3 Billionen Euro könnte ein unkontrolliertes Auseinanderbrechen der Euro-Zone Deutschland kosten, hat der Sachverständigenrat berechnet. Schon der Austritt eines einzelnen Landes könne genügen, um eine Kettenreaktion in Gang zu bringen, “die sich immer tiefer in den Kern des Währungsraums hineinfrisst”, warnen die Wirtschaftsweisen in einem Sondergutachten.
Skriv et svar