DONNERSTAG, 24. NOVEMBER 2011
Guten Morgen lieber Leser
“Wer regiert Europa?” ist unsere Titelgeschichte überschrieben. Sie handelt vom gestern offensichtlich gewordenen Machtkampf zwischen EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso, der erneut für die Einführung von Euro-Bonds warb, und Kanzlerin Angela Merkel, die schon diese Dauerwerbetour des Portugiesen ungebührlich findet. Sie sagte: “Ich halte es für äußerst unpassend, dass die Kommission heute Euro-Bonds vorschlägt.” Er erwiderte, dass der Bundesregierung der “angemessene Respekt vor den Europäischen Institutionen fehlt”. Vordergründig geht es um den richtigen Weg zur Euro-Rettung. In Wahrheit aber darum, wer in Europa Koch und wer Kellner ist. Machtpolitisch gleicht Europa derzeit einer Gemeinschaftsküche: Alle wollen kochen und keiner spülen.
Dieses Wort hatten wir im Zuge des Superaufschwungs vergessen: Arbeitsplatzabbau. Nokia Siemens Networks streicht 17.000 Arbeitsplätze. Bis Ende 2013 muss nahezu jeder vierte der 74.000 Mitarbeiter gehen. Hinzu kommen drei weitere Branchen mit deutlichen Überkapazitäten: Die Energiekonzerne sind nach der Energiewende gezwungen, rote Listen anzufertigen. Eon will sich von 11.0000 Mitarbeitern trennen. Die Banken müssen nach den Jahren des Investmentbooms und unter dem Diktat strengerer Eigenkapitalregeln ebenfalls abspecken. Und: Im Einzelhandel fordert der Onlinehandel seinen Tribut. “Das Gespenst der Nutzlosigkeit“, von dem der US-Soziologe Richard Sennett einst sprach, kehrt in unsere Wohnquartiere zurück.
Ich wünsche Ihnen einen kraftvollen Start in den Tag. Es grüßt Sie herzlichst Ihr
Gabor Steingart Chefredakteur
——————
Lige netop på dette tidspunkt vælger den danske regering at yde støtte til noget, der ikke er sundt i energibranchen. Det hele skal nemlig være en tand værre end nødvendigt. Det er regelen i Danmark.